Anlass 2017

2. Wettbewerb: "Kindheitserinnerungen"
 

Aus der Begrüssungsrede der Stifterin am 9. November 2017:

"Wir hoffen, mit unserem diesjährigen Wettbewerb eine Möglichkeit gefunden zu haben, den Erwachsenen näher zum Kind zu bringen. Nicht durch Belehrung, sondern über die Erinnerung, über ein natürliches Mitfühlen mit dem Kind, das wir selber alle einmal waren. Und wenn wir dem Kind näher kommen, erinnern wir uns sicher, wie hilflos und abhängig, und manchmal auch einsam das Kind ist.

Als Erwachsene haben wir die Macht, das ist klar. Das gibt uns aber nicht das Recht, dem Kind Angst zu machen, es einzuschüchtern, damit es sich unserem Willen fügt. Damit entmenschlichen wir es, als wäre es unser Sklave. Der Erwachsene trägt die Verantwortung für das Kind, hundertprozentig, aber das macht ihn nicht zu einem wertvolleren Menschen. Das Kind und der Erwachsene sind gleichwertige Menschen."

Der Anlass bestand aus zwei Teilen. Zuerst lasen die Autorinnen ihre prämierten Texte vor (Texte siehe unter Preisträger) und danach sprach Frau Annette Oesch zusammen mit ihrer Tochter Anouk über eigene Erfahrungen als Mutter. Anhand von leicht zu erkennenden Strukturen zeigte Annette Oesch wie die Dynamik zwischen Erwachsenem und Kind sein kann. Ihre Tochter Anouk sass daneben und betrachtete das Publikum, bis sie bereit war, sich zu dem, was ihre Mutter sagte, zu äussern. Was sie sagte war gut beobachtet und überlegt. Sie äusserte sich frei, obwohl sie Teil des Prozesses, den ihre Mutter darstellte, war. Das war ungewohnt und ganz im Sinne der Stiftung: das Kind ist Subjekt, nicht Objekt und hat eine eigene Stimme.

Beitrag von Frau Annette Oesch

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